Wie findet ihr Sean Penn?Sean Justin Penn (17. August 1960 in Santa Monica, Kalifornien) ist ein vielfach preisgekrönter US-amerikanischer Schauspieler sowie Filmregisseur und Drehbuchautor.
Lebenslauf
Sein Vater Leo Penn war Regisseur, seine Mutter Eileen Ryan Schauspielerin. Für Sean Penn war dadurch schon in frühester Kindheit klar, dass er ebenfalls Schauspieler werden würde. Penns jüngerer Bruder, der am 24. Januar 2006 verstorbene Chris Penn, war ebenfalls ein international bekannter Schauspieler. Sein älterer Bruder Michael Penn ist Musiker.
Gemeinsam mit seinem Bruder Chris und seinen Freunden Charlie Sheen, Emilio Estevez (den Söhnen von Martin Sheen) und Rob Lowe drehte er in seiner Jugend zahlreiche Super-8-Kurzfilme. Nach der High School nahm er Schauspielunterricht und arbeitete nebenbei am Group Repertory Theatre in Los Angeles, allerdings nicht als Darsteller, sondern als Laufbursche und Assistent.
Sein Debüt gab er am Broadway in dem Stück Heartland. Schon bald wurde auch Hollywood auf Penn aufmerksam. Für seinen ersten Film Die Kadetten von Bunker Hill stand er 1981 neben Tom Cruise vor der Kamera. Aufgrund seines akribischen Perfektionismus und der extremen Vorbereitung auf seine Rollen, wurde er (in Anlehnung an Robert De Niro als einen der bekanntesten Vertreter des Method Acting) auch als „Sean De Niro“ bezeichnet.
Erste Erfolge hatte er mit der High-School-Komödie Ich glaub', ich steh' im Wald sowie mit Dennis Hoppers sozialkritischem Polizeifilm Colors. Seinen endgültigen Durchbruch schaffte er mit Filmen wie Carlito's Way, für den er eine Golden-Globe-Nominierung erhielt, wie dem filmischen Appell gegen die Todesstrafe Dead Man Walking von Tim Robbins, der ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. 1999 und 2001 wurde er für Woody Allens Komödie Sweet and Lowdown und das Behindertendrama Ich bin Sam von Nick Cassavetes jeweils für einen Academy Award nominiert.
Auch als Regisseur machte sich Penn einen Namen. 2000 verfilmte er den Dürrenmatt-Roman Das Versprechen (The Pledge) mit Jack Nicholson, 2007 die Reportage Into the Wild von Jon Krakauer. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 drehte er mit zehn anderen Regisseuren Beiträge für den Episodenfilm 11'09'01. Für seine Schilderung der persönlichen Tragödie eines alleinstehenden alten Mannes, die dem Anschlag gegenübergestellt wird, wurde er sehr kritisiert.
Robin Wright und Sean PennPenn gilt als Kritiker Hollywoods und als öffentlichkeitsscheu. Um seine zwei Kinder abseits des Starrummels aufziehen zu können, zog er in den 80er Jahren von Los Angeles nach San Francisco. Lange Zeit blieb er aus Protest gegen die Filmindustrie den Oscar-Verleihungen fern. Als er 2004 für Mystic River seine vierte Nominierung erhielt, zeigte er sich versöhnlich und erschien auf Wunsch seines Freundes Clint Eastwood zur Verleihung. Entgegen den meisten Erwartungen erhielt er den Oscar als bester Hauptdarsteller und zeigte sich sichtlich gerührt.
Im Mai 2008 bekleidete er das Amt des Jurypräsidenten bei den 61. Filmfestspielen von Cannes. Ein Jahr später erhielt er für sein Porträt des Harvey Milk in Gus Van Sants Filmbiografie Milk seinen zweiten Oscar als Bester Hauptdarsteller.
1985 sorgte Penn für Aufsehen, als er die Popsängerin Madonna heiratete und einen Fotografen verprügelte. Madonna widmete ihm ihr Album True Blue. 1987 kam er nach einer Schlägerei für einen Monat ins Gefängnis. Seine Ehe mit Madonna wurde 1989 geschieden. Sean Penn ist seit 1996 mit der Schauspielerin Robin Wright Penn verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. Seinen ersten Sohn Hopper Jack benannte er nach Dennis Hopper und Jack Nicholson. Außerdem war er ein enger Freund des Autors und Dichters Charles Bukowski und gehörte bei der Beisetzung des Schriftstellers zu den Sargträgern.
Sean Penn engagierte sich gegen die Bush-Regierung unter anderem aufgrund der Irak-Invasion (dritter Golfkrieg) und der Bedrohung des Irans. Er ist Mitglied von „Not in our Name“ (NION), einer Gemeinschaftsbewegung kultureller Größen, die sich gegen Krieg und Repressalien ausspricht.
Filmografie
1974: Unsere kleine Farm, 1x11, Eine Glocke für Walnut Grove (Kind) – Regie: Leo Penn
1981: Hellinger’s Law (TV-Film)
1981: The Killing of Randy Webster (TV-Film)
1981: Die Kadetten von Bunker Hill (Taps) – Regie: Harold Becker
1982: Ich glaub', ich steh' im Wald (Fast Times At Ridgemont High) – Regie: Amy Heckerling
1983: Summerspell
1983: Crackers – Regie: Louis Malle
1983: Bad Boys – Klein und gefährlich - Regie: Rick Rosenthal
1984: Die Zeit verrinnt – Die Navy ruft (Racing with the moon) – Regie: Richard Benjamin
1985: Der Falke und der Schneemann (The Falcon and the Snowman) – Regie: John Schlesinger
1986: Auf kurze Distanz (At close range) – Regie: James Foley
1986: Shanghai Surprise – Regie: Jim Goddard
1988: Cool Blue
1988: Colors – Farben der Gewalt – Regie: Dennis Hopper
1988: Ein Richter für Berlin (Judgment in Berlin)
1989: Die Verdammten des Krieges (Casualties of War) – Regie: Brian de Palma
1989: Wir sind keine Engel (We’re no angels) – Regie: Neil Jordan
1990: Im Vorhof der Hölle (State of Grace) – Regie: Phil Joanou
1992: Cruise Control
1993: Carlito's Way – Regie: Brian de Palma
1995: Dead Man Walking – Sein letzter Gang – Regie: Tim Robbins - Oscar Nominierung -1997: The Game – Regie: David Fincher
1997: U-Turn - Kein Weg zurück – Regie: Oliver Stone
1997: Loved – Regie: Erin Dignam
1997: Alles aus Liebe (She's So Lovely) – Regie: Nick Cassavetes
1997: Hugo Pool
1998: Hurlyburly – Regie: Anthony Drazan
1998: Der schmale Grat (The Thin Red Line) – Regie: Terrence Malick
1999: Sweet and Lowdown – Regie: Woody Allen - Oscar Nominierung -2000: Before Night Falls – Regie: Julian Schnabel
2000: Die Villa (Up at the Villa) – Regie: Philip Haas
2000: Das Gewicht des Wassers (The Weight of Water)
2001: Ich bin Sam (I am Sam) – Regie: Jessie Nelson - Oscar Nominierung -2003: Pauly Shore Is Dead – Regie: Pauly Shore
2003: Mystic River – Regie: Clint Eastwood - Oscar Preisträger -2003: 21 Gramm (21 Grams) – Regie: Alejandro González Iñárritu
2003: It's All About Love – Regie: Thomas Vinterberg
2004: Attentat auf Richard Nixon (The Assassination of Richard Nixon) – Regie: Niels Mueller
2005: Die Dolmetscherin (The Interpreter) – Regie: Sydney Pollack
2006: Das Spiel der Macht (All The King's Men)
2008: Inside Hollywood (What Just Happened?)
2008: Milk - Oscar Preisträger -2009: The Three Stooges
2009: The Tree of Life