Wie Tom Hanks in "Road To Perdition" hat auch Robin Williams mit "One Hour Photo" versucht, sein "Nice Guy"-Image abzuschütteln. Mit großem Erfolg wie ich finde. Bevor ich den Film gesehen habe, war ich skeptisch was die Glaubwürdigkeit von ihm in der Rolle des fanatischen Psychotikers "Sy" angeht. Erfahrungsgemäß ist es ziemlich gewagt, einfach so von einem Genre ins andere zu springen. Ich war dann allerdings positiv überrascht, denn die Handlung läßt kaum zu wünschen übrig und die Rolle ist absolut glaubwürdig gespielt. In keiner Sekunde habe ich eine "Mrs. Doubtfire" oder einen "Patch Adams" durchschimmern sehen. Natürlich wird der Zuschauer automatisch auf Sy's Seite gezogen, was aber keineswegs schlecht ist, den schließlich erweckt der Charakter Mitleid und hat sogar fast liebenswerte Seiten. Alles in allem ist es ein wirklich guter Streifen mit Tiefgang. Es wird Spannung ohne Blutvergießen erzeugt und auch die ach so bittere Tränendrüse bleibt ungedrückt. 9/10 Punkte